21. Juni 2012

Vers 6: Die 37 Bodhisattva Übungen

Wenn man auf die vortrefflichen, spirituellen Freunde vertraut, erschöpfen sich die eigenen Fehler und die eigenen Qualitäten wachsen an wie der zunehmende Mond. Die vortrefflichen, spirituellen Freunde sogar mehr wertzuschätzen als den eigenen Körper, ist des Bodhisattvas Praxis.
(übersetzt nach Ari Kievs neuer Übersetzungs-Version 2012, redigiert Sonam Spitz 2013)

Warum ist der spirituelle Lehrer wichtiger als der eigene Körper? Der Körper ist vergänglich und wird zur Seite gelegt werden, wie ein Gast, der ein Gasthaus verlässt.
Aber wenn wir nur ein Wort unseres Lehrers verstehen und dementsprechend praktizieren, werden wir Zufriedenheit in allen zukünftigen Leben erfahren. 
Wenn uns der Lehrer nur in Karma, Ursache und Wirkung, einführt, ist es als würde man zwei weit geöffnete Augen erhalten, …die Erkenntnis, die weiß was zu tun und was aufzugeben ist. Lediglich durch die Einführung in Karma, wurde uns der Pfad gezeigt, wie wir Zufriedenheit in allen zukünftigen Leben erzeugen können.
Somit, selbst wenn uns jemand Millionen von Dollar anbieten sollte, könnte das nicht gleichgesetzt werden mit dem Nutzen einer einzigen Zeile aus Belehrungen unseres Gurus. In der Tat kann Geld leicht dafür benutzt werden, sogar noch mehr Leid zu schaffen. 
Die Ursache allen Leidens ist der ich-bezogene Geist und all die negativen Emotionen. Wenn Du das verstehst, werden Deine Fehler entkräftet.
Wenn Du verstehst, dass die einzige Ursache für Zufriedenheit, ein reiner und liebender Geist ist, werden deine Qualitäten anwachsen wie der zunehmende Mond. 
Der Weg zu solcher Erkenntnis, ist uns gegeben durch unseren spirituellen Lehrer. Aus diesem Grund ist er kostbarer, als der eigenen Körper.

Was bedeutet es den spirituellen Lehrer wertzuschätzen? 
Nur seinen Körper wertzuschätzen führt zu Schwierigkeiten; was wir wertschätzen müssen sind seine Worte und Anweisungen. Seine Worte wertzuschätzen bedeutet, genau hin zu hören und sie dann zum eigenen Geist hinzuzufügen, …sie in die Tat umzusetzen.
Zuerst müssen wir die Belehrungen verstehen, und dann müssen wir persönlich erleben was wir gelernt haben. Wir erleben die Belehrungen indem wir über sie nachdenken und meditieren, bis ein Gefühl der Gewissheit entsteht. Zum Beispiel erklärt uns der Lehrer die Kostbarkeit der Liebe. Ein intellektuelles Verständnis ist bereits ein großer Verdienst. Wie dem auch sei, ein intellektuelles Verständnis wird nicht die Wurzel unseres Leidens zerstören, unsere negativen Emotionen. Es hilft natürlich, aber um wirklich jenseits von Leid zu gelangen müssen wir praktizieren, eine lebendige Erfahrung machen.
Wenn wir eine persönliche Erfahrung machen, werden wir direkt sehen, wie kostbar Liebe ist. Dies zu wissen, basierend auf direktem Erfahren, führt dazu sie nicht fort zu lassen, egal zu welchem Preis.
Liebe nicht loszulassen, bringt uns dazu uns an sie zu gewöhnen, bis zu dem Punkt an dem es mühelos wird und sie jederzeit auf natürliche Weise bestehen bleibt.
Dann haben wir perfekten Frieden und Zufriedenheit geschaffen und wir sind schlussendlich jenseits des Leidens gelangt. 
Die Wurzelursache ist der die Güte unseres Lehrers.

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Erinnerungen der Güte, des Mitgefühls und Deiner eigenen wahren Natur, von Seiner Eminenz Garchen Rinpoche.

Übersetzungs copyright der deutschen Fassung © 2012 Daniela König.
Übersetzungs copyright der englischen Fassung © 2012 Ina Bieler.
Die Zitate können an Freunde weitergeleitet werden - bitte mit dem dazugehörenden copyright. 
Alle anderen Rechte sind vorbehalten.

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The 37 Bodhisattva Practices Series:

Verse 6

"When sublime spiritual friends are relied upon, one's faults are exhausted and one's qualities increase like the waxing moon. Holding sublime spiritual friends even more dear than one's own body is the Bodhisattvas' practice."

Why is the spiritual teacher more important than one's own body? The body is impermanent and we will cast it aside, like a guest leaving a guest-house. But if we understand just one word of our guru, and practice accordingly, we will experience happiness in all future lives. When the teacher only introduces us to karma, cause and effect, it is like receiving two wide-open eyes, the knowledge that knows what to do and what to give up. Simply by being introduced to karma, we are shown to path to create happiness in all future lives. Therefore, even if someone were to offer us millions of dollars, it could not compare to the value of receiving a single line of teachings from our guru. In fact, money may easily be used to create even more suffering. The cause of all suffering is the self-centered mind, and all the negative emotions. When you recognize this, your faults will be exhausted. 
When you recognize that the only cause of happiness is a pure and loving mind, your qualities will increase like the waxing moon. The path to such recognition is given to us by our spiritual teacher. For this reason he is more precious than one's own body. 
What does it mean to hold the spiritual teacher dear? Holding his body dear only leads to trouble; what we must hold dear are his words or instructions. Holding his words dear means to listen properly and then apply them to one's own mind, put them into practice. First we must understand the teachings, and then we must personally experience what we have learned. We experience the teachings by reflecting and meditating on them until a feeling of certainty arises. For instance, the teacher explains to us the preciousness of love. An intellectual understanding is already a great merit. However, an intellectual understanding will not dispel the root of our suffering, our negative emotions. It certainly helps, but in order to truly pass beyond suffering, we must practice, gain a living experience. When we gain a personal experience, we will directly see how love is so precious. Knowing this, based on experiencing it directly, one will not let go of it at any cost. 
Not letting go of love, we will habituate to it to the point when it becomes effortless and always remains naturally. Then we have created perfect peace and happiness and have finally passed beyond suffering. The root cause is the kindness of our teacher. 

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Reminders of Kindness, Compassion, and Your Own True Nature by Kyabje Garchen Rinpoche 

Translation copyright © 2012 Ina Bieler. All rights reserved. 
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9. Juni 2012

Vers 5: Die 37 Bodhisattva Übungen


"Wenn man mit ihnen beisammen ist, nehmen die drei Gifte zu, die Praxis von Hinhören, Nachdenken und Meditieren nimmt ab, und Liebe und Mitgefühl gehen Zugrunde. Solche schlechten Freunde aufzugeben, ist des Bodhisattvas Praxis."
(übersetzt nach Ari Kievs neuer Übersetzungs-Version 2012/ Neue Version unter Leitung von Sonam Spitz 2013)
 
Man mag denken, dass bösartige Gefährten diejenigen sind, die uns hassen. Aber das ist nicht unbedingt der Fall. Aus der Perspektive des Pratimoksha-Pfades, ist ein bösartiger Gefährte jemand, der uns davon abhält Dharma zu praktizieren. Wenn wir nicht praktizieren wachsen die drei Gifte, Begierde, Hass und Ignoranz, an. Ein liebevoller Freund kann jemand sein, der dich vom Praktizieren abhält und ein Störenfried kann dir helfen zu praktizieren. 
Weiterhin ist es besser einen problematischen Freund zu haben, der an Karma glaubt, als einen erfahrenen Wohltäter, der nicht an Karma glaubt.
Wie auch immer, ein Anfänger im Praktizieren, dessen Praxis noch nicht stabil ist, könnte durch solch einen Gefährten negativ beeinflusst werden, ...zum Beispiel könnten sie anfangen zu trinken und zu rauchen ...oder Karma abzulehnen. Es ist besser solch einen Gefährten zu meiden, denn negativer Einfluss führt schlichtweg zum Anwachsen von negativem Karma.
Ein Bodhisattva praktiziert Geduld und Liebe, deshalb gibt es niemanden, der aufgegeben wird. Diejenigen, die problematisch sind, sind Wohltäter der Geduld, ...und diejenigen, die liebend sind, sind Wohltäter der Liebe.
Wenn es jemandem möglich ist, Stabilität in Geduld und Liebe aufrecht zu erhalten, gibt es keinen Grund einen problematischen Menschen auf zu geben. Ein Bodhisattva wird nicht negativ beeinflusst, und durch das Aufrechterhalten des Verkehrs mit einer problematischen Person, kann Letztere sogar sich verändern und eine bessere Person werden.
Besonders wenn wir Anfänger im Praktizieren sind, können wir in Beziehungen enden, die wir nicht verlassen können, ...besonders wenn unsere Praxis noch nicht stabil ist. Infolge von karmischen Kräften treffen sich Menschen und sind verpflichtet zusammen zu leben.
Also, was können wir unternehmen?
Wir müssen Achtsamkeit erzeugen und eher die betrübten Emotionen aufgeben, als den Gefährten. Der wahre bösartige Freund der aufgegeben werden sollte, ist die Selbst-Anhaftung. Wenn wir diesen bösartigen Freund nicht aufgeben, werden uns immer Hindernisse entgegentreten.
Einen bösartigen Gefährten aufzugeben, heißt nicht, unsere Freunde aufzugeben, die uns nerven, und zu denken, "Wir streiten uns dauernd, wir trennen uns lieber." Dies wäre ein Fehler, und wenn wir das machen, werden wir immer und immer wieder mit unharmonischen Freunden Bekanntschaft machen.
Wir sind Halter der Bodhisattva Gelübde. Wir haben versprochen Liebe, Mitgefühl und Bodhicitta für alle zu kultivieren, deswegen können wir nicht sagen "alle außer ihm.". Trotzdem müssen wir nicht falsche Sichtweisen akzeptieren. Was auch immer jemand mit falschen Sichtweisen, Begierde, Wut, oder Sektierertum sagt, ...Du solltest nicht darauf hören. 
Kurz gesagt, wir müssen unseren Geist reinigen; wenn wir Gedanken der Begierde oder Ablehnung folgen, wird unsere Liebe, unsere Güte und unser Mitgefühl verschwinden.

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Erinnerungen der Gütigkeit, des Mitgefühls und Deiner eigenen wahren Natur, von Seiner Eminenz Garchen Rinpoche.

Übersetzungs copyright der deutschen Fassung © 2012 Daniela König.

Übersetzungs copyright der englischen Fassung © 2012 Ina Bieler.
Die Zitate können an Freunde weitergeleitet werden, aber alle anderen Rechte sind vorbehalten.

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The 37 Bodhisattva Practices Series:

Verse 5 

"When evil companions are associated with, the three poisons increase, the activities of listening, pondering and meditation decline, and love and compassion are extinguished. Abandoning evil companions is the Bodhisattvas' practice."

One may think that evil companions are those mean people who hate us. But this is not necessarily the case. From the perspective of the Pratimoksha path an evil companion is someone who prevents us from practicing the Dharma. If we do not practice, the three poisons, desire, hatred and ignorance increase. A loving friend may be someone preventing your from practice, and a troublemaker may help you to practice. Furthermore, it is better to have a troublesome friend who believes in karma, than a skillful benefactor who does not believe in karma. However, a beginning practitioner, whose practice is not yet stable, might be influenced in a negative way by such a companion, for instance, they might begin drinking and smoking, or deny karma. As such negative influence leads to the increase of negative karma, it is better to avoid such companions. A bodhisattva practices patience and love, thus there is no one to be abandoned. 
Those who are troublesome are benefactors of patience, and those who are loving are benefactors of love. If one is able to sustain stability in patience and love, there is no need to abandon troublesome people. 
A bodhisattva will not be influenced negatively, and by keeping the troublesome person company, the latter may even change and become a better person. Even if we are a beginning practitioner, we might end up in a relationship that we cannot abandon, even though our practice is not yet stable. Due to karmic forces people meet and are bound to live together. So what can we do? We have to generate awareness and abandon rather the afflictive emotions than the companion. The true evil companion to be abandoned is self-grasping. If we do not abandon this evil companion, we will always encounter obstacles. Abandoning evil companions does not mean to abandon our friends who are annoying, thinking, "we always fight, we better break up." This would be a mistake and by doing that we will meet unharmonious friends again and again. We are holders of the bodhisattva vows. We promised to cultivate love, compassion, and bodhichitta for everyone, so we cannot say “everyone except him.” 
Still, we must not accept wrong views. Whatever someone with wrong views, desire, anger, or sectarianism says, you should not listen to it. In brief, we have to purify our mind; if we follow thoughts of desire and aversion, our love, kindness and compassion vanish. 

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Reminders of Kindness, Compassion, and Your Own True Nature by Kyabje Garchen Rinpoche 

Translation copyright © 2012 Ina Bieler. All rights reserved. 
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