30. September 2012

Nutzen der Mantra Rezitation und Buddha-Visualisation



Auszug aus S.E. Garchen Rinpoches Teachings während des 100 Millionen AMIDEWA-Mantra-Anhäufungsretreat im Garchen Center in Singapur, Dri Thubten Dargye Ling

Warum rezitieren wir Buddha Amitabhas Mantra?


Was ist der Zweck der Mantra-Rezitation?
Es entsteht großes Verdienst aus dem Rezitieren des Amidewa-Mantras mit Glauben und Hingabe, ...aber es ist sogar von noch größerem Nutzen, seinen Zweck wirklich zu verstehen.

Seit anfangsloser Zeit in Samsara haben wir uns angewöhnt, an eine konkrete Realität zu glauben. Wir haften an der inhärenten, wahren Existenz aller Erscheinungen.
Diese Fixierung hat eine tiefe Prägung in unserem Geist gebildet, die uns zwingt, unseren gewohnheitsmäßigen Mustern zerstörerischer Gedanken, wie etwa Zorn, Eifersucht und so fort, zu folgen.
Diese Emotionen sind die Ursache großen Leids für unseren Körper und Geist.
Auch wenn wir diese Heimsuchungen nicht sehen können, ist ihre Energie überaus machtvoll.
Das Gefühl mag uns so sehr überwältigen, dass wir es nicht ertragen können.
Diese machtvollen Emotionen sind unsere gewohnheitsmäßigen Prägungen, und wenn sie entstehen, können wir sie nicht einfach loslassen.

Wenn wir die Gottheit praktizieren, bereinigen wir diese Prägungen.
Durch das Visualisieren der Gottheit, wie etwa Amitabha, werden unsere gewohnheitsmäßigen Prägungen, hinsichtlich unseres Körpers, gereinigt.
Durch das Rezitieren des Mantras, werden unsere gewohnheitsmäßigen Prägungen, hinsichtlich unserer Sprache, gereinigt.
Zumindest für die Zeit, in der wir tatsächlich praktizieren, wird sich unser Geist friedlich und glücklich fühlen.
Der Eisblock der Selbstanhaftung wird ein wenig schmelzen.

Im Amitabha Sadhana heißt es:
"Das Dharma-Rad des unaufhörlichen Mitgefühls wird sich immer drehen.“

Selbst wenn fühlende Wesen durch ihr Greifen nach einem Selbst verschleiert sind, besitzen sie doch die Buddhanatur, die ein unaufhörliches Kontinuum ist. Diese Natur ist Weisheits-Gewahrsein, und da dieses unaufhörlich ist, gibt es niemanden, der nicht zumindest etwas Mitgefühl besitzt.
Selbst wenn die Wesen kein unermessliches Bodhicitta entwickelt haben, so besitzen sie doch alle Liebe, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Wer auch immer einen Geist hat, besitzt folglich natürlicherweise ein ununterbrochenes Kontinuum aus Weisheit und Mitgefühl.
Da Geist selbst nicht zerstört werden kann, ist es für dieses Kontinuum aus Weisheit und Mitgefühl nicht möglich, zu degenerieren.

Wenn Du verstehst, dass alle fühlenden Wesen das Potential besitzen, Erwachen zu erlangen, hast Du die Essenz des Vajrayana verstanden.
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Erinnerungen der Güte, des Mitgefühls und Deiner eigenen wahren Natur, von Seiner Eminenz Garchen Rinpoche.

Übersetzungs copyright der deutschen Fassung © 2012 Daniela König. Redigiert von Ulli Kupzog.
Übersetzungs copyright der englischen Fassung © 2012 Ina Bieler.
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Alle anderen Rechte sind vorbehalten.

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Excerpted from H.E. Garchen Rinpoche's teachings during the 100 Million Amidewa Mantra Accumulation Retreat at the Garchen Center in Singapore, Dri Thubten Dargye Ling:

 
Why are we reciting the Buddha Amitabha's mantra? 
What is the purpose of mantra recitation? 
There is a great merit from reciting the Amidewa mantra with faith and devotion but it is of even greater benefit to truly understand its purpose. Since beginningless time in samsara, we have habituated to a belief in a concrete reality, we cling to the inherently true existence of all appearances. This fixation has formed a deep imprint in our mind which compel us to follow our habitual patterns of destructive thoughts such as anger, jealousy, and so forth. These emotions are the cause of great suffering for our body and mind. Even though we cannot see these afflictions, their energy is extremely powerful and the feeling may overwhelm us so much that we cannot bear it. These powerful emotions are our habitual imprints, and when they arise, we cannot let them go. When we practice the deity we purify these imprints. By visualizing the deity, such as Amitabha, our habitual imprints with regard to our body are purified. By reciting the mantra our habitual imprints with regard to our speech are purified. At least for the time when we actually practice, our mind will feel peaceful and happy. The ice-block of self-grasping will melt a bit. In the Amitabha sadhana it says: "The Dharma wheel of unceasing compassion will always turn." Even though sentient beings are obscured by self-grasping, they possess buddha-nature which is an unceasing continuum. This nature is wisdom awareness and since it is unceasing there is no one who does not possess at least some compassion. Even if beings have not developed vast bodhichitta, they all possess love at least to some degree. Thus, whoever has a mind naturally possesses an unbroken continuum of wisdom and compassion. Since mind itself cannot perish, it is impossible for this continuum of wisdom and compassion to degenerate. If you understand that all sentient beings have the potential to attain enlightenment, you have understood the essence of Vajrayana. 

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Reminders of Kindness, Compassion, and Your Own True Nature by Kyabje Garchen Rinpoche Translation copyright © 2012 Ina Bieler. All rights reserved. The quotes may be forwarded to friends, but all other uses are reserved.