21. März 2012

Die positiven Auswirkungen der Praxis

Wenn Du den Wunsch anderen zu helfen hervorrufst, wird Deine Weisheit anwachsen.
Im Gegenzug, wenn Du gedankenvolle Achtsamkeit aufrecht erhältst, wird Dein Wunsch andere zu fördern anwachsen.
Trainiere am Anfang Deinen Geist im Shamata (1) der Liebe.
Durch stetige Praxis wirst Du persönliche Erfahrung sammeln und die Auswirkungen der Praxis sehen. Die Praxis immer und immer wieder anzuwenden, ist die einzige Methode, um glücklich zu sein. 
Wenn Du nicht den Wunsch nach eigenem Glück fallen lässt und die negativen Emotionen die aus diesem Wunsch entstehen, wirst Du niemals wahre Freude finden. Wenn Du nicht die Ursachen des Leidens aufgibst, wirst Du nicht umhin können zu leiden und es gibt nichts was Du dagegen tun könntest.
Karma ist nichts was der Buddha sich nur ausgedacht hat. Mit seiner allwissenden Weisheit sah der Buddha, wie die Dinge wirklich sind und mit seinem Mitgefühl zeigte er uns dies. Er zeigte uns einfach, dass die wirkliche Natur von Mitgefühl und Güte, Glück ist, und dass die wirkliche Natur von Selbstanhaftung Leid ist.
Je stärker unsere Selbstanhaftung ist, desto weniger sind wir fähig uns um andere zu sorgen.
Alles was der Buddha, in den drei Fahrzeugen lehrte, dem Pratimoksha-(2), Bodhisattva-(3) und Vajrayana-Fahrzeug (4), ist eine Methode, um Bodhicitta hervorzurufen. 
Diese Methoden müssen in Praxis umgesetzt werden und anschließend ist es erforderlich in der Praxis auszuharren, ...aber Du kannst keine sofortigen Ergebnisse erwarten. 
Du führst Deine Praxis für viele weitere Lebzeiten zuliebe aus. 

Der Buddha sagte, „Wenn Du wissen möchtest wohin Du als nächstes gehen wirst, dann blicke auf Deine gegenwärtigen Handlungen.“ 

Du wirst nur dann fähig sein den wahren Dharma zu praktizieren, wenn Du auf Karma – Ursache und Wirkung – vertraust und die Kostbarkeit von geduldiger Nachsicht und Liebe verstehst. Wenn Du dies nicht als Basis hast, wird jede andere Praxis keine bedeutsamen Ergebnisse hervorbringen.
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Erinnerungen der Gütigkeit, des Mitgefühls und Deiner eigenen wahren Natur, von Seiner Eminenz Garchen Rinpoche.

Übersetzungs copyright der deutschen Fassung © 2012 Daniela König.

Übersetzungs copyright der englischen Fassung © 2012 Ina Bieler.
Die Zitate können an Freunde weitergeleitet werden, aber alle anderen Rechte sind vorbehalten.

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When you give rise to a wish to help others, your wisdom will increase. Conversely, when you maintain mindful awareness, your wish to benefit others will increase. In the beginning train your mind in the Shamata of love. Through continuous practice you will gain personal experience and you will see the effects of practice. To apply the practice again and again is the only method to be happy. If you do not abandon the wish for your own happiness and the negative emotions coming from this wish, you will never find true happiness. If you do not abandon the causes of suffering, you will have no choice but to suffer and there is nothing you can do about it. Karma is nothing that the Buddha had just invented. With his all-knowing wisdom the Buddha saw how things really are and with his compassion he showed this to us. He simply showed us that the very nature of compassion and kindness is happiness, and that the very nature of ego-grasping is suffering.
The stronger our ego-grasping, the less we are able to care for others. All that the Buddha taught in the three vehicles, the Pratimoksha- Bodhisattva- and Vajrayana-vehicles, is a method to give rise to bodhichitta. These methods must be put into practice and then you must persevere in practice, but you cannot expect immediate results. Your practice is for the sake of many future lifetimes. The Buddha said, "If you would like to know where you will go next, look at your present actions." You will only be able to practice the true dharma if you trust in karma, cause and effect, and understand the preciousness of patient forbearance and love. If you do not have this as a basis, all other practice will bear not meaningful results.

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Reminders of Kindness, Compassion, and Your Own True Nature by Kyabje Garchen Rinpoche

Translation copyright © 2012 Ina Bieler. All rights reserved.
The quotes may be forwarded to friends, but all other uses are reserved.

2 Kommentare:

  1. (1)
    Shamatha in Tibetan is: ZHI NE
    ZHI= Pacify; Calm;
    NE = exist; dwell; abide etc.
    When our mind lacks the quality of ZHI NE, it is extremely harsh, absurd, turbulent and wild.
    That is samsara or that gives us the experience of samsara.
    In the practice of ZHI NE, we use a focal object, such as the breath, a pebble, a statue etc. to set our mind onto it.
    When we set our attention onto the focal object, we drop all thoughts right there.
    It is only you, and the focal object, the rest of the world is absolutely irrelevant.
    In another words: you stop being a slave of your thoughts; you are not shaken by neither good nor bad thoughts.
    (ZHI NE - explanation by Khenpo Konchok Thampel - thanks a lot!)

    (1)
    Shamatha is auf tibetisch: SCHI-NE
    SCHI= befrieden; ruhig;
    NE = existieren; verweilen; ausharren; etc.
    Wenn unserem Geist die Qualität von SCHI NE fehlt, ist er extrem harsch/schroff, absurd, turbulent und wild.
    Das ist Samsara oder das verursacht die Erfahrung von Samsara.
    Bei der Praxis von SCHI-NE benutzen wir ein zentrales Objekt, so wie der Atem, einen Kieselstein, eine Statue etc., um unseren Geist auf ihn auszurichten.
    Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf dieses zentrale Objekt ausrichten, lassen wir all unsere Gedanken genau dort fallen.
    Es gibt nur Dich, und das zentrale Objekt, der Rest der Welt ist irrelevant.
    Mit anderen Worten: Du hörst auf, ein Sklave Deiner eigenen Gedanken zu sein; Du wirst nicht erschüttert, weder durch gute, noch durch schlechte Gedanken.

    (SCHI-NE-Erklärung von Khenpo Konchok Thampel – Übersetzung Daniela König - Lieben Dank!)

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  2. (2)(3)(4)
    LEXIKON DER ÖSTLICHEN WEISHEITSLEHREN:

    YANA (= Sanskrit, wörtlich: "Fahrzeug")

    Das schon im Hinayana-Buddhismus entwickelte Konzept des "Gefährtes", mit dem der Übende den Weg zur Erleuchtung zurücklegt.
    Die verschiedenen Fahrzeuge entsprechen der jeweiligen Perspektive der spirituellen "Reise", der Grundhaltung des Übenden und den Mitteln der Fortbewegung.
    Die Wahl des Fahrzeugs hängt nach der Ansicht des Tibetsichen Buddhismus von der geistigen Reife des Schülers und der Befähigung des Meisters ab. Hier werden drei Fahrzeuge unterschieden:
    Hinayana
    Mahayana
    Vajrayana
    Vom Standpunkt des Vajrayana aus können drei Fahrzeuge simultan praktiziert werden; diese Ansicht wird als Ekayana ("das eine Fahrzeug") bezeichnet.
    [...]


    IN DIESEM TEXT HEISST ES:
    >>Alles was der Buddha, in den drei Fahrzeugen lehrte, dem Pratimoksha-(2), Bodhisattva-(3) und Vajrayana-Fahrzeug (4), ist eine Methode, um Bodhicitta hervorzurufen.<<

    (2)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhistische_Ordensregeln
    [...]
    Pratimoksha ist sanskrit und bedeutet: Prati = persönlich/individuell Moksha = Befreiung also: "Gelübde der individuellen Befreiung".
    [...]
    Es gibt im Sanskrit zwei Sutras zur buddhistisch-monastischen Disziplin - auch bekannt als Pratimoksha Sutras. [...]

    (3)
    LEXIKON DER ÖSTLICHEN WEISHEITSLEHREN
    Boddhisattva (= Sanskrit, wörtlich: Erleuchtungswesen)
    Bodhisattva heißt im Mahayana-Buddhismus ein Wesen, das durch seine systematische Ausübung der Tugendvollkommenheiten ( Paramita) die Buddhaschaft anstrebt, jedoch solange auf das Eingehen ins vollständige Nirvana verzichtet, bis alle Wesen erlöst sind.
    Die sein Handeln bestimmende Eigenschaft ist das Erbarmen (Karuna), getragen von höchster Einsicht und Weisheit (Prajna).
    Ein Boddhisattva leistet tätige Hilfe und ist bereit, das Leid aller Wesen auf sich zu nehmen und karmisches Verdienst auf andere Wesen zu übertragen.
    Der Weg eines Bodhisattva beginnt mit dem fassen des soggenannten Erleuchtungsgedankens (Bodhicitta) und dem Ablegen des Bodhisattva-Gelübdes (Pranidhana). [...]

    (4)
    LEXIKON DER ÖSTLICHEN WEISHEITSLEHREN
    Vajrayana-Fahrzeug (= Sanskrit, wörtlich: "Diamant-Fahrzeug"
    [...]
    ....Ausführliche Beschreibung der Vajrayana-Sichtweise, siehe nachfolgendes Zitat von Lama Garchen Rinpoche.

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