2. Dezember 2012

Frage zur Visualisation und den Opfer-Substanzen


 

Frage und Antwort mit S.E. Garchen Rinpoche während des Amidewa Retreats 2012 in Singapur

Frage: Halten wir die ganze Zeit die gesamte Visualisation aufrecht, wenn wir das Mantra singen?

 

GR.: Während der Mantra-Rezitation musst Du nicht die ganze Zeit alles visualisieren.
Wenn wir die Visualisierung für die Mantra-Rezitation zu Beginn rezitieren, solltest Du die Visualisation so erzeugen, wie sie im Text beschrieben ist.
Dann beginnst Du, das Mantra mit dieser Visualisation zu rezitieren.
Sobald Dein Geist dann klar und still wird, musst Du gar nichts visualisieren. 
Du kannst einfach diesen Zustand der Klarheit und Gelassenheit aufrechterhalten, während Du das Mantra rezitierst.
Falls wieder störende Gedanken oder Emotionen auftauchen, solltest Du zurück zur Visualisation kommen, um Deinem Geist zu helfen, sich wieder zu fokussieren. 
Wenn es keine Gedanken gibt, kannst Du einfach im leeren, natürlichen Zustand des Geistes ruhen
…frei von [jeglicher] Fixierung verweilen, …sich selbst und andere nicht trennend.

Frage: Wenn wir zuhause praktizieren, müssen wir dann sämtliche Opferungen darbringen, wie der Sadhana andeutet?

GR.: Es ist nicht nötig, alle vorgegebenen Opfer-Substanzen zusammenzustellen.
Was auch immer Du hast, solltest Du zusammenbringen, wie etwa Blumen, Wasserschüsseln, eine Statue oder ein Bild u.s.w., und den Rest kannst Du visualisieren.
Wichtig ist, die Bedeutung hinter diesem „Opferungen machen“ zu verstehen.
Der Punkt ist, die Ego-Anhaftung zu überwinden.
Wenn wir uns darin üben, Opferungen darzubringen, üben wir, das wegzugeben, was für uns wertvoll ist, somit lassen wir [unsere] Anhaftung los.
Normalerweise haften wir an den Sinnesgenüssen, aus diesem Grund opfern wir sie.
In der Tat hat die Gottheit keinerlei Bedarf noch Verlangen nach diesen Sinnesgenüssen, aber sie darzubringen befreit unsere eigene Anhaftung, und wir sammeln großes Verdienst an.
Das Resultat, das auf diese Opferungen folgt, werden wir in zukünftigen Leben ähnlich der Ursache erfahren, wie z.B. ein wunderschönes Aussehen oder eine lange Lebensspanne, und letztendlich dient es als die Ursache, um Erwachen zu erlangen.

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Erinnerungen der Güte, des Mitgefühls und Deiner eigenen wahren Natur, von Seiner Eminenz Garchen Rinpoche.

Übersetzungs copyright der deutschen Fassung © 2012 Daniela König. Redigiert von Ulli Kupzog.
Übersetzungs copyright der englischen Fassung © 2012 Ina Bieler.
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Alle anderen Rechte sind vorbehalten.


Q&A with HE Garchen Rinpoche during 2012 Amidewa Retreat in Singapore


Q: When we are chanting the mantra, do we keep up the entire visualisation all the time? 


GR: You do not have to keep visualising all the time during mantra recitation. In the beginning when we recite the visualisation for the mantra recitation, you should generate the visualisation as explained in the text. Then you begin reciting the mantra with this visualisation. When your mind then becomes clear and calm you do not have to visualise anything. You can just sustain this state of clarity and tranquillity as you recite the mantra. If distracting thoughts or emotions again arise you should come back to the visualisation to help you mind return to focus. When there are no thoughts you can just rest in the empty natural state of mind, abide free from fixation, not separating self and others.

Q: When we do the practice at home, do we have to do all the offerings as the sadhana suggests? 

GR: There is no need to assemble all the prescribed offering substances. You should assemble whatever you can such as flowers, water bowls, a statue or picture, and so forth, and the rest you can visualise. It is important to understand the meaning behind making these offerings. The point is to overcome ego-clinging. When we practice making offerings, we are practicing to give away what is precious to us, thus we release attachment. Ordinarily we are attached to the sense pleasures, for this reason we offer them. The deity actually has no need or desire for these sense pleasures, but offering them releases our own attachment and we accumulate great merit. As a result of having made offerings we will experience the result that is similar to the cause in future lifetimes, for example a beautiful complexion, or a long life span, and finally it serves as the cause for attaining awakening. 

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Reminders of Kindness, Compassion, and Your Own True Nature by Kyabje Garchen Rinpoche 

Translation copyright © 2012 Ina Bieler. All rights reserved. 
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