15. Dezember 2012

Bewusstseinstraining



Den Geist musst Du wie einen Muskel trainieren.
Wenn Du Deinen Körper trainieren willst, musst Du regelmäßig Übungen machen.
Gleichermaßen musst Du, wenn Du Deinen Geist trainieren willst, Meditation auf einer täglichen Basis praktizieren.
Eine schwere Last wirst Du nicht mit schwachen Muskeln tragen können.

Trainieren ist ein schrittweiser Prozess.
Wenn Du Schwierigkeiten überwinden und stärker werden möchtest, musst Du auf einer täglichen Basis beharrlich und konstant Deinen Geist trainieren.
Jedes Mal, wenn Du einen Gedanken erkennst, ist Deine Achtsamkeit um [genau] so viel stärker geworden.
Mit der Zeit wirst Du an innerer Kraft gewinnen.

Anfangs ist es nicht leicht, sehr starke Emotionen zu überwinden.
Wenn diese Emotionen zu überwältigend sind und Du unfähig bist, sie mit Achtsamkeit zu überwinden, musst Du eine andere Methode anwenden.
Du solltest dann sofort an eine Gottheit wie Tara denken, ohne Dir zu erlauben, in dem schlechten Gefühl zu schwelgen.

Anfangs wirst Du die Emotionen wahrnehmen, aber sie werden trotzdem noch nicht verschwinden.
Der Grund dafür ist, dass Deine Achtsamkeit noch nicht stark genug ist.
Deswegen musst Du den Geist in jeglicher Lebenslage trainieren, nicht nur, wenn Du Problemen begegnest.

Zu Beginn solltest Du Deinen Geist durch das Erkennen von weniger intensiven Gedanken trainieren. 
Und wenn Du mit Eifer regelmäßig übst, dann wirst Du schließlich fähig sein, sogar stärkere Gedanken zu überwinden. 
Später kann Dich gar keine Emotion und kein Gedanke mehr beunruhigen.
Alles wird ein und dasselbe.
Dann ist, obwohl der Körper in Samsara ist, der Geist befreit.

Du solltest Dich eher anstrengen, Deinen Geist zu befreien als Deinen Körper.
„…Bewusstheit, der Gast, wird das Gasthaus des Körpers beiseite legen. …“ 
(37 Bodhisattva Übungen).
Wenn Dein gedankliches Anhaften abnimmt, wirst Du sehen, wie alles so vergänglich ist und nicht wirklich existiert.

Dieses Leben ist wie ein Traum.
Nichts bleibt jemals bestehen, Leid und Freude kommen und gehen.

Du musst in der Lage sein, Deine Fixierung an die Dinge, die nicht verweilen können, loszulassen.
Gedanken der Begierde und Anhaftung sind Einbildungen eines verwirrten Geistes.

Das Beste ist, wenn Du nichts brauchst.


--  
Erinnerungen der Güte, des Mitgefühls und Deiner eigenen wahren Natur, von Seiner Eminenz Garchen Rinpoche.

Übersetzungs copyright der deutschen Fassung © 2012 Daniela König. Redigiert von Ulli Kupzog.
Übersetzungs copyright der englischen Fassung © 2012 Ina Bieler.
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You must train the mind like a muscle. If you want to train your body you must practice exercise regularly. Likewise, if you want to train your mind you must practice meditation on a day to day basis. You will not be able to carry a heavy load with weak muscles. Training is a gradual process. You must persistently and constantly train your mind on a day to day basis if you wish to overcome difficulties and become stronger. Every time you recognise a thought your mindfulness has become that much stronger. Slowly you will gain in inner strength. In the beginning it is not easy to overcome very powerful emotions. If the emotions are too overwhelming and you are unable to overcome them with mindfulness, you must apply a different method. You should then think of a deity, like Tara, immediately without allowing yourself to indulge in the bad feeling. In the beginning you do recongise the emotions but they still won't go away. That is because your mindfulness is not strong enough. Therefore you must train the mind in all circumstances, not only when you encounter problems. You should train the mind first by recognising the less intense thoughts. And if you train consistently with diligence, then eventually you will be able to overcome even more powerful thoughts. And later, no thought or emotion can trouble you anymore. Everything becomes the same. Then even though the body is in samsara, the mind is liberated. You have to make an effort to liberate your mind rather than your body. "Consciousness the guest, will cast aside the guesthouse of the body." (37 Bodhisattva Practices) When your mental grasping diminishes you will see how everything is so fleeting and doesn't truly exist. This life is like a dream. Nothing ever stays, suffering and happiness come and go. You must be able to let go of your fixation to the things that cannot last. Thoughts of desire and attachment are the delusion of a confused mind. Best is if you need nothing.

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Reminders of Kindness, Compassion, and Your Own True Nature by Kyabje Garchen Rinpoche
 
Translation copyright © 2012 Ina Bieler. All rights reserved.
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